Sebastian Job

Filip Zárubas Dokumentarfilm „Bufo alvarius – The Underground Secret“ ist ein wahres Werk der göttlichen Erinnerung; der platonischen Anamnese. Der Film beginnt mit der eindrücklichsten Nachbildung des Eintritts in die 5-MeO-DMT-Erfahrung, die ich je gesehen habe. Es ist unheimlich, in diesen Rahmen hineingezogen zu werden. Als ob man diesmal aus der Perspektive einer dritten Person die intime Leerwerdung der Seele, die zuverlässig auf der anderen Seite der Pfeife geschieht, noch einmal miterleben dürfe. Für alle, die sich noch nicht von Bufo/5-MeO- DMT haben einweihen lassen, werden diese Szenen dann mit Hilfe einiger Aussagen des psychedelischen Pioniers Stanislav Grof auf der symbolischen Ebene nachgestellt. Grof beschreibt seine erste Auflösung in das allgegenwärtige klare Licht prägnant. Der Rest des Films begleitet eine Gruppe von Novizen durch ihre ersten Bufo-Erfahrungen und gibt außerdem mittels Interviews einen Einblick in die Tiefe der Auseinandersetzung mit Psychedelika. Wenn ich Vorbehalte gegen die Präsentation habe, dann nur, weil Záruba sich stark auf das utopische Potential von Bufo/5-MeO-DMT stützt, ohne sich um die dunklen Seiten der gesamten Bufo/5- MeO-DMT-Szene zu kümmern. Vielleicht kann das Aufgabe des nächsten Filmes sein.

Ehrenamtlicher Mitarbeiter, Abteilung für Anthropologie, University of Sydney, Gelegentlicher Dozent am National Institute of Dramatic Art, Sydney